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142 Jahre Heinr. von Have gegründet 1868 in Bergedorf

Vor 142 Jahren wurde in Bergedorf die Weingroßhandlung Heinr. von Have gegründet. Sie floriert noch heute und ist die älteste im Familienbesitz befindliche Weinhandlung und Weinkellerei Hamburgs. Begonnen hat alles mit dem „Coloseum“, einem repräsentativen Säulenbau im italienischen Stil.

Was mag den Sohn einer Bergedorfer Ackerbürgerfamilie bewogen haben, den Beruf eines Weinküfers zu ergreifen und im „Städchen“ einen Handelsbetrieb zu begründen? Begonnen hat alles mit dem „Coloseum“, einem repräsentativen Säulenbau im italienischen Stil. Dies kaufte die Familie Malchau, die auch im Besitz einer Schmiede war, im Jahre 1842 für 40.000 Courantmark von dem Hamburger Unternehmer Dührkop. 1847 erhielt die Familie die „WirthschaftsConcession“. So besaß die Familie die Vorraussetzung für ein Ausspann- und Vergnügungslokal mit Gastwirtschaft.

Malchau war mit Lucia von Have verheiratet, die mit ihrem Bruder Ferdinand von Have ein „Buernhus“ – Ackerbürgerhaus – in der Großen Straße (heute Sachsentor 32) besaß. Dort steht noch heute das 1899 errichtete Geschäftshaus der Familie von Have.

Im Jahre 1868 erwarb von seiner mittlerweile verwitweten Tante Lucia der Neffe Johann Heinrich Christoph von Have mit 30 Jahren Haus und Garten des „Colosseums“. Am 7. Oktober 1868 überließ ihm das Stadtgericht unter Federführung des Bürgermeisters Dr.D.Ph.A. Lamprecht das Gebäude mit Grund und Boden.

Am 29.11.1837 wurde er in Bergedorf geboren. Wohl unter dem Einfluss seines Onkels Malchau ergriff er den Beruf eines Weinhändlers (in Hamburg damals „Weinverlasser“ genannt). Seine Ausbildung zum Weinküfer und Kellermeister erfuhr er, etwa bis 1862, bei der Wein- und Spirituosenfirma Eggers & Franke in Bremen. Seine Ausbildung zum Kaufmann und Weinhändler absolvierte er von 1862 bis 1867 bei J. Dobbertien & Co. in Hamburg. Am 1. Januar 1868 gründete er im „Colosseum“ seine Handelsfirma. Mit großem Fleiß brachte er sie zu hoher Blüte; am Ende galt Heinrich von Have als bester Weinkenner in Norddeutschland.

1857 starb der Vater, 1890 die Mutter. Das Ackerbürgerhaus in der Großen Straße bot eine bessere Marktlage als das „Colosseum“, und mit dem Erbe bot sich die Chance, das Geschäft in die Hauptstraße zu verlegen. Zu diesem Zweck wurde das Bauernhaus 1899 abgebrochen und ein neues Stadthaus im Stil der damaligen Zeit erbaut. 1910 wurde das „Colosseum“ verkauft, diente nach dem 2. Weltkrieg als Kinotheater „Kurbel“ und wurde 1970 abgerissen.

Von Anfang an war die Firma eine Wein-Großhandlung. Seit der Jahrhundertwende wurden in der Weingroßhandlung auch Spirituosen und Liköre hergestellt; die Eigendestillation hatte im Hause von Have seitdem auch ihren Platz gefunden. Im Jahre 1900 trat Heinrichs Neffe Wilhelm von Have, der bei der Hamburger Großhandlung Johann Witt den Beruf als Weinküfer gelernt hatte, in das Geschäft seines Onkels ein. Dieser war unverheiratet geblieben. Er war nun 62 Jahre alt und wollte nicht nur entlastet sein, sondern die Firma als Familienbesitz weitergeführt sehen. Er musste noch die Zeiten des 1. Weltkrieges und er Weimarer Revolution erleben: Wilhelm war den ganzen Krieg über Soldat, und so wird der Firmengründer noch im hohen Alter in die Bresche gesprungen sein, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Am 11. Dezember 1919 starb Heinrich von Have im Alter von 82 Jahren.

Wilhelm von Have, der mit Wirkung vom 1. Januar 1913 die Leitung des Hauses übernommen und ab 1920 das Geschäft geführt hatte, erweiterte es bis hin zum Grundstück Hinterm Graben 34 mit dem Bau von Speicher und Garagen „für 2 Lieferwagen“ – Im Jahr der Hochinflation 1923 trat der Sohn Heinz von Have mit in die Firma ein; gerade 19 Jahre alt. Auf Einkaufsreisen nach Frankreich, Portugal, Spanien und anderen Weinbau treibenden Ländern erwarb er sich umfassende Weinkenntnisse. 1937 erfolgten der erste moderne Ladenumbau und die technische Vervollkommnung des Innenbetriebes.

Der 2. Weltkrieg brachte in seiner Endphase schwere Erschütterungen mit sich: 1943 mit der Ausbombung Hamburgs und 1945 mit den Besatzungstruppen, die die Lagerbestände restlos dezimierten. 1945 starb Wilhelm von Have und noch vor Kriegsende wurde Heinz neuer Chef des umfangreichen Unternehmens. 1954 errichtete er in der Rektor-RitterStraße eine zweite moderne Kellerei, um größere Mengen Auslandswein einlagern zu können. 1966 erfolgte ein weiterer Geschäftsumbau bereits unter der Federführung von Sohn Horst von Have, und 1968 konnten die Verkaufsräume am Sachsentor zum 100jährigen Firmenjubiläum komplett modernisiert werden.

1981 wurde Horst von Have, der mit 23 Jahren 1960 in die Firma eingetreten war und 1967 Einzelprokura erhielt, alleiniger Geschäftsführer. Unter ihm erfolgte 1984 die Gründung der Firma „Bacchus-Keller, Weinmarkt Bergedorf GmbH“ in den ehemaligen Kellereigebäuden an der Rektor-Ritter-Straße. Dieser wartete besonders mit preiswerten Schoppenweinen auf und sollte eine Antwort auf die stärker werdenden Weinsortimente der Supermarktketten, sowie der Getränkemärkte sein.

Am 31. Dezember 1987, wenige Stunden vor Beginn des neuen Jahres, starb Heinz von Have, und nun trat der Sohn Horst als alleiniger Inhaber der Firma Heinr. von Have an seine Stelle.

Auch die Ausbildung von Horst von Have war vielseitig und langjährig: nach der Mittleren Reife ging der damals 15jährige bei der Weingroßhandlung G. H. Wehber & Co. in der Hamburger Deichstraße in die Lehre.

Nach der Abschlussprüfung führte sein Weg 1956 über die Weinbauschule in Geisenheim im Rheingau auf die Destillateurfachschule in Berlin. Er lernte Französisch und vertiefte sein fachliches Wissen in Frankreich, Portugal und dem französischen Algier.

ROTSPON AUS HAMBURG ist nur eines seiner Kinder. Mit der Genehmigung des Hamburger Senats darf der Wein ein Wappen der Hansestadt Hamburg tragen, denn nicht zuletzt die Stadt Hamburg hatte damals ein großes Interesse es den Lübeckern gleichzutun, die diese Tradition aus dem 13. Jahrhundert – der Zeit der Hansestädte – wieder belebt hatten. Der Erfolg von 16.000 verkauften Flaschen pro Jahr spricht für die konsequente Qualitätspolitik von Kellermeister Horst von Have.

1993 – zum 125jährigen Jubiläum – trat Tochter Katja als 5. Generation mit 31 Jahren in den Familienbetrieb ein. Nach der Ausbildung zur Betriebswirtin nach dem Hamburger Modell hat sie sich die nötige Handelserfahrung bei der Firma „SECCA“ angeeignet. Mit diesem modernen kaufmännischen Erfahrungsschatz hat sie die Geschicke des Unternehmens an der Seite ihres Vaters Horst begleitet und gelenkt. Sowohl betriebswirtschaftliche Unternehmenslenkung und Verkaufsmanagement erhielten damit neue Impulse.

Anfang 1996 wurde die nächste weitreichende Entscheidung für die Firma getroffen. Da mit Christoph von Have auch der 2. Nachwuchs an dem elterlichen Betrieb Interesse zeigte, wurde der Kontakt zu der renommierten Hamburger Weingroßhandlung und Weinagentur L. Marwede & Cie. aufgenommen, die signalisiert hatten ihren Betrieb aus Altersgründen verkaufen zu wollen.

Am 1. April 1997 trat dann auch Sohn Christoph Heinrich von Have mit 28 Jahren in den elterlichen Betrieb ein und übernahm, anfänglich noch mit den Geschwistern Helen Editha und Herbert R. Marwede, als Geschäftsführer die Firma Marwede & Cie.

Auch Christoph von Have hat seine Ausbildung als Betriebswirt über das Hamburger Modell absolviert und danach seine Erfahrungen im Filialunternehmen „Schuhhaus Ludwig Görtz“ als Führungskraft gemacht, bevor die Zeit für den elterlichen Betrieb gekommen war. Seine fachlichen Fähigkeiten vertiefte er nach Eintritt in die Firma bei Reisen, Aufenthalten und Exkursionen in die Deutschen Weinbaugebiete, Bordeaux, Italien, Kalifornien und Australien. Als Lehrmeister vor Ort taten Vater Horst und auch die Geschwister Marwede mit den Jahren ihren Teil dazu bei die fachliche Kompetenz zu erlangen.

Als Spezialist für die mittlere bis Top-Gastronomie belieferte die Firma Marwede mit seinen 8 Mitarbeitern die Hamburger und Friesländer Gastronomie direkt ab Lager. Zusätzlich hielt die Firma Marwede diverse Vertretungen zahlreicher Weingüter aus Deutschland und Importhäuser. Noch im gleichen Jahr wurde der neue Betrieb aus Hamburg Eppendorf nach Bergedorf verlegt. 60.000 Flaschen zogen dabei in die Keller von Heinr. von Have ein.

Im Jahr 2002 wurde dann die logische Konsequenz bei 3 Einzelfirmen in die Tat umgesetzt. Alle Vetriebswege wurden in einer Firma verschmolzen, während die Verwaltung der Immobilien separiert wurde. So entstanden unter dem Dach der Heinr. von Have GmbH & Co. KG drei Vetriebswege mit den Bereichen Facheinzelhandel, Großhandel & Agentur, sowie der WeinAbholmarkt.

Seit dem 01.01.2004 wird Sohn Christoph von Have in allen Gesellschaften als Gesellschafter und Geschäftsführer aufgenommen, seitdem er sich bereits seit 2002 zunehmend gemeinsam mit dem Vater Horst von Have auch um die Belange der Einzelhandelsbereiche gekümmert hat.

Im Sommer des Jahres 2003 wird der Bacchus-Keller Weinmarkt in der Rektor-RitterStraße ein Jahr vor seinem 20. Geburtstag komplett neu positioniert und eröffnet als „The Bottle Shop“ für ein junges und experimentierfreudiges, sowie preisbewusstes Publikum seine Pforten.

Das neue Sortiment legt seinen Schwerpunkt nicht mehr auf den preiswerten Liter, der beim Kunden aus der Mode gekommen ist, sondern auf Flaschenweine aus Übersee, Italien, Spanien und Frankreich im Preisbereich 1,99 bis 5,99 Euro.

Im November 2005 zieht „The Bottle Shop“ aus logistischen Gründen und durch eine deutlich bessere Lage in den alten Weinspeicher der Weinkellerei Heinr. von Have an der Rückseite ihres Ladenlokals.

Anfang 2007 wurde das Sortiment um edle Spirituosen und Destillate aus eigener und fremder Produktion erweitert, die in diversen Karaffen abgefüllt werden können.

Die Jahre ab 2005 sind gekennzeichnet durch ein steigendes Interesse von Kunden, Funk, Fernsehen und lokaler Presse an einer der letzten Weinabfüllungen Hamburgs und insbesondere an der historisch gewachsenen Herstellung von Spirituosen.

Neben den traditionell angebotenen Korn- und Weinbränden sowie Kräuter- und Eierlikören wurde die Spirituosenmanufaktur um Produkte wie
„Baby-Rum“,
„Ingwerlikör“,
„Türkisch Mokka“-Likör,
„L’Esprit d’Orange“-Orangenlikör,
„Bergedorfer Weihnachtszauber“ und
„von Have’s feiner Aquavit“
erweitert.

Zusätzlich wurde 2006 der klassische „Rotspon aus Hamburg“ um einen weiteren Rotwein ergänzt. Nach langen Proben wurden Grundweine der Domaine de Bachellerey zu einem Cuvée aus 50% Cabernet Sauvignon und 50 % Merlot vereint. Es entstand ein kräftiger aber weicher Vin de Pays d’Oc, der dem veränderten Geschmacksverhalten der Weinkonsumenten gerecht werden sollte. Dieser „Rotspon aus Hamburg“ besticht nicht nur durch seine Qualität, sondern auch durch seinen attraktiven Preis, der Ihn auch für den guten Lebensmittelhandel sehr interessant macht.

Logische Konsequenz in dieser Reihe von Marken Kreationen im Hause „Weinkellerei Heinr. von Have“ ist der Aufbau einer Weisswein-Marke „Seaport Hamburg“. Im klassischen Stil des Unternehmens geht ein klassischer Chardonnay aus SüdFrankreich erfolgreich an den Start. Klassisch im Wein-Stil – modern in der Markengestaltung.

Diese eingeschlagenen Innovationen und Absatzwege sind im Hause „Heinr. von Have“ die logische Konsequenz auf die deutlich gestiegene Nachfrage der letzten Jahre in diesen Bereichen. Damit verbundene Verstärkung der regionalen Messetätigkeiten, wie die Veranstaltungen der Slow-foodBewegung, „eat’n style“ oder „Hamburger Food-market“ gehören mittlerweile zu der üblichen Präsenz am Markt.

In Zusammenarbeit mit der Presse- und Medienagentur „eyecansee“ wurde weiter an der neuen „alten“ Ausprägung als älteste Hamburger Weinkellerei und Spirituosenmanufaktur im Familienbesitz Heinr. von Have gearbeitet. Weitere Produkte werden auf den Markt gebracht. Dazu gehören neue Produkte, wie „Waldmeister-Wodka-Likör“ oder die Neuauflage alter Rezepte, wie „Eis-Melone-Likör“.

Als absolute Erfolgsstory entwickelt sich „von Have’s Ostereierlikör“. Durch neue Ausstattung und mediale Unterstützung entwickelt sich der Absatz innerhalb von 5 Jahren von jährlich 1000 Flaschen auf 14.500 Flaschen. „Von Have’s Ostereierlikör“ wird durch Distribuierung über diverse Hamburger Fachhändler, nationale Versender und Zeitschriften-Shops über die Region bekannt.

Bereits 2008, geschürt durch die Erfolge der neuen Strategien in Einzelhandel und Großhandel, wurde eine Vergrößerung der Verkaufsfläche am Sachsentor unter Zusammenlegung mit Teilen des Sortimentes aus „The Bottle Shop“ in nähere Erwägung gezogen. Erst die Vermietung der Verkaufsfläche „The Bottle Shop“ führte vorübergehend zu einer Zusammenlegung der Verkaufskonzepte am Sachsentor. Von den Einstiegspreislagen wurde sich aus konsequentem Qualitätsstreben getrennt. Dafür begannen die Planungen für die Erweiterung der Verkaufsfläche am Sachsentor durch Rückbau auf die Bauzeit des Hauses (1900) durch vorhandene Einrichtungsgegenstände aus der Historie des Unternehmens, kombiniert mit den technischen Möglichkeiten der heutigen Zeit. Das Sortiment wurde um sogenannte Nebensortimente erweitert. Alles rund um den Bereich Genuss und Wein und Spirituosen fand Einzug in den FachEinzelhandel. Hochwertige Öle, Acetos, Gewürzmischungen, raffinierte Schokoladen und viele weitere Geschenkideen gehören heute zum festen Sortiment, wie eine deutliche Erweiterung im Bereich der Markenspirituosen. Das Weinsortiment wurde aufgrund der Erfahrungen der Firma nicht weiter ausgebaut, sondern nur verfeinert.

Der Umbau begann am 02.01.2010 und wurde am 21.02.2010 mit der Neueröffnung des
Ladengeschäftes beendet.

Parallel entwickelt sich der Bereich der Spirituosenmanufaktur ständig weiter. In Zusammenarbeit mit Uwe Christiansen, Inhaber der renommierten „Bar Christiansen“, des „Herz von St. Pauli“ und der „Cabanabar“ (ehemals Havanna Bar“) entsteht eine eigenständige Spirituosenlinie „Christiansen’s“ aus derzeit Eierlikör, Pfirsichlikör, Kaffeelikör und Melonenlikör. Diese Linie wird in der deutschen Gastronomie und Bar Szene angeboten.

Der Kaffeelikör gewann beim ISW (Internationaler Spirituosenwettbewerb) Gold!
Der Eierlikör hat Silber knapp verpasst.